Jahresablauf einer Schwyzer Bauernfamilie

Jahresablauf einer Schweizer-Bauernfamilie ca.1900 Im Frühling wurden die Vorfenster vom Winter abmontiert und in den Estrich versorgt. Da es noch kalt war draussen mussten sie immer noch heizen. Im Garten wurde wieder angepflanzt und im Haus wurde gründlich geputzt. Die Kleider, die über das ganze letzte Jahr angefallen waren, wurden geflickt, es wurden Socken gestopft und frische wurden gestrickt. Auch wurde Butter eingesotten, die dann für das ganze Jahr reichte. Im Sommer wurde, schon in aller Frühe losgelegt mit heuen und die, die nicht so früh begonnen hatten, brachten den anderen das Frühstück. Leute, die zum Beispiel Hühner oder Schweine hatten musste diese auch füttern. Es mussten auch Stall- und Feldarbeiten gemacht werden, manche hatten einen Knecht als Helfer. Jene, die ihre Kühe auf die Alp gaben besuchten manchmal den Älpler. Aufgestanden wurde im Sommer um 5.30h und am Abend ging man ungefähr um 21.00 Uhr ins Bett. Der Herbst war eine Vorbereitung auf den Winter. Nahrungsmittel wurden sterilisiert: Äpfel, Birnen wurden gedörrt, oder zu Most ¨verarbeitet. Die Schweine wurden geschlachtet, eingesalzen und dann eingelegt oder das Fleisch wurde geräuchert. Das Schweinefett wurde eingesotten und als Anbrathilfe genutzt. Die Früchte und das Gemüse wurden geerntet und die Vorfenster wurden wieder montiert. Im Winter konnte man nicht viel draussen machen, also wurden im Haus Arbeiten verrichtet, die sich über das ganze Jahr angehäuft hatten, wie zum Beispiel: Socken flicken und wieder neue stricken, aus Wollstoff und Baumwolle wurden neue Hirtenhemden genäht. Da es keine Ölheizung gab musste morgens und abends mit Holz angefeuert werden, dass man vorher selber gehackt und bereitgestellt hatte. Es gab aber nur ein grosser Ofen, der stand immer in der Stube, demzufolge hielt man sich auch am Meisten in diesem Raum auf. Auch in der Stube wurde, bei gläubigen Familien, der Rosenkranz gebetet. Glauben Im Allgemeinen war man früher sehr gläubig. Jeden Sonntag wurde um Neun Uhr in die Kirche gegangen, am Sonntagnachmittag ging man in die Christenlehre und zu Hause wurden Gebete und der Rosenkranz gebetet. Wie heute noch war der Sonntag ein Ruhetag, es wurde meistens gejasst oder einfach gemütlich beisammen-gesessen. Essen/ Einkaufen Es gab nur kleine Dorfläden in denen man zum Beispiel: Mehl, Waschpulver, Trockenware oder Brot gekauft wurde. Trauben oder Schokolade gab es nur sehr selten und nur an speziellen Anlässen, da nur Geld fürs nötigste vorhanden war. Fleisch, Gemüse, etc. wurden selbst produziert. Fast kein Luxus Kein Radio, kein Fernseher, Kein Telefon zu Hause, von Internet gar nicht zu reden und das wohl heute bequemste und praktischste im ganzen Haushalt gab es auch nicht: fliessendes Wasser!! Es musste vom Brunnen mit Eimern ins Haus getragen werden.

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